Wenn du deine Finanzen aufräumen und besser strukturieren möchtest, kommst du an den verschiedenen Modellen für die Strukturierung deiner Konten nicht vorbei. Eines der bekanntesten davon ist das 3-Kontenmodell. Was das ist, wie du es für dich umsetzt und wie es sich von anderen Mehrkontenmodellen unterscheidet, erklären wir dir in diesem Artikel.
3 Konten Modell: Was ist das?
Das 3-Kontenmodell ist eine Methode zum Verwalten deiner Finanzen. Es hilft dir nicht nur dabei, einen Überblick und die Kontrolle über deine Finanzen zu bekommen, sondern auch beim Sparen.
Wie der Name bereits vermuten lässt, kommen dafür drei Konten oder Unterkonten zum Einsatz. Einnahmen und Ausgaben werden nicht mit einem, sondern eben mit drei Konten oder Unterkonten verwaltet. Dein Geld teilst du auf die verschiedenen Konten auf, wobei jedem Konto eine spezifische Aufgabe zugewiesen wird. Damit werden deine Budgets und die entsprechenden Ausgaben klar und transparent voneinander getrennt verwaltet. Die drei Konten sind das Alltagskonto, das Spaßkonto und das Sparkonto.
Das Alltagskonto für Fixkosten
Auf das Alltagskonto (auch Konsumkonto, Hauptkonto oder Basiskonto genannt) kommen alle Einnahmen wie Gehalt, staatliche Zuschüsse (z.B. Bafög oder Kindergeld), Einnahmen aus Mieteinkünften und andere Einkünfte. Von diesem Konto überweist du am Anfang des Monats einen Teil auf das Sparkonto und einen anderen Teil auf das Spaßkonto. Mit dem verbleibenden Betrag bezahlst du alle notwendigen Ausgaben bzw. Fixkosten. Darunter fallen beispielsweise Miete, Strom und Gas, Versicherungen, Lebensmittel und Kosten für Mobilität.
Das Spaßkonto für Freizeitkosten
Vom Geld auf dem Spaßkonto bezahlst du die monatlichen Ausgaben für Freizeitaktivitäten. Hierunter fallen zum Beispiel Restaurantbesuche, Konzerttickets, Einkäufe, die über den täglichen Bedarf hinausgehen, oder andere Freizeitaktivitäten. Das Budget legst du vorab fest und überweist es dir von deinem Alltagskonto auf das Spaßkonto, sodass du dir danach keine Gedanken mehr darüber machen musst. Es ist sozusagen dein Taschengeld. Für dieses Konto eignet sich in der Regel ein zweites Girokonto oder ein Unterkonto, da das Geld jederzeit zur Verfügung stehen sollte.
Das Sparkonto zum Sparen
Das Sparkonto – oder auch Zukunftskonto – dient dem Zweck des kurz- und langfristigen Sparens. Es gibt diverse Sparziele: Steht die nächste Urlaubsreise an? Oder brauchst du bald eine neue Waschmaschine? Bist du dabei, deinen Notgroschen aufzubauen oder hast du angefangen, Geld an der Börse anzulegen? Die Beträge, die du hierfür brauchst, kommen vom Sparkonto. Das Budget dafür überweist du dir zum Monatsanfang vom Alltagskonto. Je nach Zweck behältst du das Geld auf diesem Konto oder – wenn du an der Börse investierst – geht das Geld direkt ins Depot. Das Konto kann ein Unterkonto, Girokonto, Tagesgeldkonto und/oder Depot sein. Dein Urlaubsbudget und dein Notgroschen sollten dir aber jederzeit zur Verfügung stehen und deswegen bestenfalls auf einem Unter-, Giro- oder Tagesgeldkonto liegen.
So setzt du das 3 Konten Modell um
Die Umsetzung erfordert am Anfang ein bisschen Zeit und eine strukturierte Herangehensweise. Das Gute ist jedoch, dass du das Modell nur einmal aufsetzen musst. Von da an läuft alles automatisch. Nur wenn deine Einnahme- oder Ausgabestruktur sich drastisch ändert, solltest du die Aufteilung deines Geldes auf die drei (Unter-)Konten eventuell anpassen.
Schritt 1: Im ersten Schritt musst du einmal für dich evaluieren, ob das 3-Kontenmodell zu dir passt oder ob vielleicht ein anderes (siehe unten) oder aktuell keines der Modelle für dich in Frage kommt. Auch das wäre natürlich absolut in Ordnung.
Schritt 2: Als nächstes solltest du dir einmal einen Überblick über deine aktuellen monatlichen Einnahmen und Ausgaben – sowohl insgesamt als auch in den drei Kategorien – verschaffen. Einen guten Überblick über deine monatlichen Gesamtausgaben und die Ausgaben in den drei Kategorien bekommst du ganz schnell und einfach mit unserem Haushaltsrechner.
Schritt 3: Im Anschluss daran kannst du die prozentualen Beträge pro Konto festlegen. Eine oft verwendete Regel ist die 50-30-20 Regel. Wie nah du an dieser Verteilung aktuell dran bist, zeigt dir unser Haushaltsrechner ebenfalls. Je nachdem, wie zufrieden du damit bist und wo du gegebenenfalls noch etwas ändern kannst, solltest du eine Aufteilung festlegen, die für dich realistisch ist und mit der du dich wohl fühlst.
Schritt 4: Jetzt musst du zwei weitere Konten eröffnen. Wenn du ein Konto mit Unterkonten wie beim Tomorrow Konto hast, kannst du diese für das Alltags- und Spaßkonto nutzen. Damit sparst du dir weitere Kontoeröffnungen und hast alles auf einen Blick. Alternativ eignen sich für das Alltags- und Spaßkonto in der Regel Girokonten. Eventuell eignet sich für das Sparkonto neben einem Unterkonto auch ein Tagesgeldkonto oder Depot. Da kommt es darauf an, wie und für was du sparst.
Schritt 5: Im letzten Schritt musst du noch die entsprechenden Daueraufträge für das Spar- und Spaßkonto einrichten. Diese sollten jeweils am Anfang des Monats vom Alltagskonto abgehen.
Unterschiede zu anderen Mehrkontenmodellen
Auch wenn das 3-Kontenmodell das bekannteste Kontenmodell ist, gibt es auch andere Mehrkontenmodelle. Diese unterscheiden sich von der Anzahl der Konten und damit der Aufteilung in unterschiedliche Zwecke. Es gibt dabei unterschiedliche Definitionen – wir stellen euch hier einen Auszug vor.
2 Konten Modell
Beim 2 Konten Modell gibt es statt drei nur zwei Konten. Mit diesen beiden Konten werden Konsum und Sparen voneinander getrennt.
Vom Konsumkonto gehen dabei alle Ausgaben ab – sowohl notwendige als auch Freizeitausgaben
Einen Teil überweist du per Dauerauftrag zum Sparkonto oder direkt ins Depot
4 Konten Modell
Das 4 Konten Modell setzt auf den Einsatz von insgesamt vier verschiedenen Konten:
Vom Alltagskonto gehen alle regelmäßigen Fixkosten und Freizeitkosten ab
Auf das Versicherungskonto zahlst du vom Alltagskonto einen Betrag ein, um die jährlich anfallenden Versicherungen zu zahlen
Das Anschaffunskonto bildet Rücklagen für kurz- bis mittelfristige Anschaffungen und ist quasi Teil des Sparkontos aus dem 3-Konten-Modell
Das Investionskonto hat den Zweck der Altersvorsorge. Hier sparst du Geld, was für dein Rentenalter bestimmt ist
6 Konten Modell
Das 6 Konten Modell geht noch einen Schritt weiter. So werden die Ausgaben noch einmal detaillierter strukturiert. Wie im 3-Kontenmodell gibt es das Alltagskonto für Fixkosten und das Spaßkonto für Freizeitkosten.
In der Kategorie “Konsum” kommen zwei weitere Konten dazu:
Das Bildungskonto für Weiterbildungen
Das Spendenkonto für Spenden
Beim Sparen wird unterschieden zwischen:
Rücklagenkonto für größere, ungeplante Ausgaben in der Zukunft
Vermögenskonto für die Altersvorsorge
Ein Mehrkontenmodell wie das 3-Kontenmodell bietet eine praktische und effektive Methode, um die persönlichen Finanzen zu organisieren. Durch die klare Aufteilung erhältst du Transparenz über deine Ausgaben und kann dir beim Erreichen deiner Sparziele helfen. Es gibt das 3-Kontenmodell auch für die Organisation von gemeinsamen Finanzen in einer Partnerschaft. Wie das funktioniert, erfährst du hier.
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