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Bausparen erklärt: Die wichtigsten Fakten im Überblick

Veröffentlicht am 29. Februar 2024

Vom Bausparen hat fast jede*r schon mal gehört. Aber wie funktioniert dieses Finanzprodukt eigentlich? Wir erklären dir hier, was Bausparen ist, was die Nachteile sind und für wen es sinnvoll sein kann.

Wie funktioniert ein Bausparvertrag?

Kurz gesagt, kannst du mit einem Bausparvertrag über einen längeren Zeitraum Geld ansparen, um später ein Darlehen für den Bau, Kauf oder die Renovierung einer Immobilie zu erhalten.

Den Bausparvertrag schließt du bei einer Bausparkasse ab. Aktuell gibt es in Deutschland 15 Bausparkassen, aus denen du auswählen kannst.

Zu Beginn wird im Vertrag die Höhe der Eigensparquote festgelegt, also welchen Eigenanteil du angespart haben musst, damit du das Darlehen bekommst. In den meisten Fällen sparst du 50 % der Gesamtsumme an und bekommst dann die restlichen 50 % als Darlehen. Das kann aber von Bausparkasse zu Bausparkasse unterschiedlich sein. Um dir ein kleines Beispiel zu geben: Du benötigst 50.000 Euro insgesamt, um dir deine Traumwohnung zu kaufen. Dann sparst du bei einer 50:50 Regelung erst 25.000 Euro an und kannst anschließend die 25.000 Euro Darlehen von der Bausparkasse in Anspruch nehmen. Das heißt, bevor du die Unterstützung der Bausparkasse überhaupt erst bekommst, musst du erst einmal eine erhebliche Eigenleistung erbringen. 

Zudem werden direkt bei Abschluss des Vertrags die Zinsen für deine Spareinlagen festgelegt sowie die Zinsen, die du später auf dein Darlehen zahlen musst. Ob das für dich eher positiv oder negativ ist, darauf gehen wir später noch einmal ein.

Sobald der Bausparvertrag abgeschlossen ist, musst du als Bausparer*in eine Abschlussgebühr zahlen. In der Regel sind das 1 bis 1,6 % der Bausparsumme.

Das Bausparen gliedert sich dann in drei Phasen: die Sparphase, die Zuteilungsphase und die Darlehensphase

Während der Sparphase zahlst du regelmäßig in den Vertrag ein bis zu der Summe deines Eigansparanteils und erwirbst dabei Ansprüche auf dein Darlehen. In dieser Phase bekommst du auch einen vorher festgelegten Sparzins auf dein Erspartes.

Nach der Sparphase schließt sich direkt die Zuteilungsphase an. Hier hast du deine Eigensparsumme erreicht und entscheidest nun, wie es mit deinem Bausparvertrag weitergeht. Sobald du entschieden hast, dass du das Darlehen der Bausparkasse in Anspruch nimmst, beginnt die Darlehensphase.

In der Darlehensphase kannst du dann das angesparte Guthaben sowie das Darlehen nutzen, um dein Bauprojekt zu finanzieren. Gleichzeitig bezahlst du die Zinsen für dein Darlehen. 

Die Zinsen auf deine Spareinlagen sowie auf dein späteres Darlehen legst du gleich bei Abschluss des Vertrags fest. Damit sind sie stabil und werden nicht von Marktschwankungen beeinflusst. Aber: Das klingt vielleicht erstmal gut, ist für die Bausparer*innen nicht immer von Vorteil. Das Problem mit den Zinsen werden wir später bei den Nachteilen zum Bausparen noch genauer erläutern.

Wann wird ein Bausparvertrag zuteilungsreif?

Ein Bausparvertrag wird zuteilungsreif, sobald du deinen ersparten Eigenanteil und die ebenfalls vorher festgelegte Mindestspardauer erreicht hast. Zusätzlich kann es neben der Höhe der Sparsumme und der Dauer noch weitere Kriterien geben, die zutreffen müssen, um die Sparphase abzuschließen. Dies kann sich von Bausparkasse zu Bausparkasse unterscheiden

Sobald alle Kriterien erfüllt sind, bedeutet das, dass du das Recht erhältst, das Bauspardarlehen in Anspruch zu nehmen. Jetzt musst du entscheiden, was mit deinem Bausparvertrag passieren soll:

1. Du kannst das Darlehen annehmen.

Dann wird dir das Darlehen und dein Erspartes ausgezahlt. Ab jetzt beginnt die Darlehensphase und du kannst dein Bauprojekt beginnen.

2. Du kannst das Darlehen vertagen.

Dabei verschiebst du den Zeitpunkt der Inanspruchnahme des Darlehens. Entscheidest du dich für diesen Weg, sparst du weiterhin dein Geld an und du kannst dein Darlehen zu einem anderen Zeitpunkt ausgezahlt bekommen. Deine Kreditsumme wird dementsprechend um den Betrag deiner zusätzlichen Sparquote reduziert.

3. Du kannst dir deine Sparsumme auszahlen lassen und den Vertrag auflösen.

Wenn du am Ende deiner Sparphase doch kein Darlehen von deiner Bausparkasse bekommen möchtest, wird dir dein Erspartes plus die Sparzinsen ausgezahlt. Somit endet dein Bausparvertrag hier und es gibt keine Darlehensphase.

Bausparvertrag: Die wichtigsten Vorteile- und Nachteile im Überblick

Zu den Vorteilen gehört: 

  • Planungssicherheit: Durch die festgelegten Sparbeträge und die garantierten Zinssätze bietet ein Bausparvertrag Planungssicherheit für die Finanzierung deines Bauvorhabens.

  • Zinssicherheit: Der Bausparvertrag sichert dir festgelegte Zinsen für dein Darlehen zu, unabhängig von den aktuellen Marktzinsen und -schwankungen. 

  • Fördermöglichkeiten: In Deutschland gibt es staatliche Förderungen für Bausparverträge. Da gibt es einmal die Wohnungsbauprämie (als alleinstehende Person = maximal 70€ pro Jahr bzw. Als Verheiratete = maximal 140€ pro Jahr). Daneben gibt es die Arbeitnehmer-Sparzulage (bis zu 43€ pro Jahr). Und dann kannst du noch staatliche Unterstützung im Rahmen der Eigenheimrente bzw. Wohn-Riester bekommen. Erkundige dich bei allen drei Optionen unbedingt, ob sie auf dich zutreffen und an welche Bedingungen diese Förderungen gebunden sind.

Das sind die Nachteile des Bausparens

  • Lange Laufzeit: Die Spar- und Darlehensphasen eines Bausparvertrags können mehrere Jahre dauern, was für manche Bausparer*innen eine lange Wartezeit bedeutet. Da kann es schon sein, dass du in dieser Zeit dein Traumobjekt findest und du dafür dann doch einen normalen Bankkredit nehmen musst.

  • Niedrige Verzinsung: Die Sparzinsen bei einem Bausparvertrag sind oft niedriger als bei anderen Anlageformen, was dazu führen kann, dass das angesparte Kapital im Vergleich geringere Renditen erzielt.

  • Hohe Abschlussgebühr: Wenn du einen Bausparvertrag abschließt, musst du im Normalfall zwischen 1,0 % - 1,6 % der gesamten Bausparsumme (also Sparsumme + Darlehenssumme) vorab zahlen. Wenn du diese Summe abziehst, startest du dein Sparen also nicht bei 0 Euro, sondern mit einem negativen Startbetrag.

Für wen Bausparen sinnvoll sein kann

Wie der Name schon sagt, kann bausparen sinnvoll sein, wenn du jetzt schon weißt, dass du in einigen Jahren ein Bauprojekt vorhast - sei es eine eigene Immobilie zu erwerben, ein Haus zu bauen oder eine Immobilie zu renovieren. Für diese langfristigen und planungsabhängigen Projekte, könnte sich vor allem die Zinssicherheit eines Bausparvertrags besonders gut eignen.

Wenn man allerdings mit einem Bausparvertrag einfach nur langfristig sparen will, ohne am Ende tatsächlich ein Darlehen für ein Bau- oder Immobilienprojekt anzunehmen, gibt es andere Sparprodukte, die sich besser eignen könnten. Denn die Zinsen sind eben relativ niedrig und dazu kommt eine relativ hohe Abschlussgebühr. 

Geht es dir also nur darum, langfristig zu sparen, um privat vorsorgen, dann solltest du dich nochmal mit anderen Sparmöglichkeiten auseinandersetzen. Hier findest du in unserem Magazin viele Impulse, wie du das Thema Sparen angehen kannst und was es dir leichter macht, dranzubleiben.

*Hinweis: Der Text enthält keine Anlageberatung oder Empfehlungen zum Kauf oder Verkauf.

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