Wer Elterngeld bekommen hat, muss in der Regel eine Steuererklärung abgeben – entscheidend ist hier die erhaltene Summe pro Kalenderjahr. Denn das Elterngeld ist zwar steuerfrei, erhöht aber deinen persönlichen Steuersatz. Was das genau bedeutet und wo du das Elterngeld dann in der Steuererklärung angibst, erklären wir dir hier.
Elterngeld – das Wichtigste schnell erklärt
Wer in Elternzeit geht, kann als Ausgleich für das wegfallende Gehalt Elterngeld beantragen. Das sogenannte Basis-Elterngeld bekommen Mütter und Väter insgesamt maximal 14 Monate, dafür muss ein Elternteil mindestens zwei Monate und höchstens zwölf Monate Elternzeit nehmen. Auf 14 Monate Elterngeld kommt man also dann, wenn der andere Elternteil ebenfalls mindestens zwei Monate Elternzeit nimmt. Alleinerziehende erhalten auch ohne eine*n Partner*in 14 Monate Elterngeld. Je nach Einkommen beträgt die Höhe des Elterngeldes zwischen 300 und 1.800 Euro monatlich. Das sind die Basis-Eckdaten zum Elterngeld, für mehr Details schau gerne einmal hier beim Bundesministerium für Familie Senioren, Frauen und Jugend vorbei. Dort findest du auch einen Rechner, um die Höhe deines Elterngeldes zu ermitteln.
Elterngeld in Steuererklärung angeben – Warum und Wo?
Das Elterngeld selbst ist steuerfrei, es erhöht aber den sogenannten Progressionsvorbehalt. Das bedeutet, dass der Steuersatz für dein zu versteuerndes Einkommen und deine Steuerlast steigt. Also, dass viele junge Familien in die Situation kommen, Steuern nachzahlen zu müssen.
Zur Steuererklärung bist du also verpflichtet, weil das Elterngeld zu deinen Einkünften gezählt wird und sich so auf die persönliche Steuerlast auswirkt. Allerdings musst du erst dann eine Steuererklärung machen, wenn das Elterngeld pro Jahr mehr als 410 Euro beträgt.
Das Elterngeld gehört in den Bereich "Lohnersatzleistungen" innerhalb der Steuererklärung. Diese findest du in der Anlage N.
Übrigens: Die Elterngeldstelle hat dem Finanzamt die Höhe des Elterngeldes schon nach deinem Erhalt übermittelt.
Steuernachzahlung bei Elterngeld – Was kommt auf mich zu?
Das Elterngeld erhöht deinen individuellen Steuersatz, aber was genau bedeutet das? Hast du beispielsweise in einem Jahr gearbeitet und hast ein paar Monate Elterngeld bezogen, dann setzt sich dein neuer Steuersatz so zusammen: Du nimmst dein steuerpflichtiges Einkommen und rechnest das Elterngeld obendrauf. Aus dem so erhöhten Gesamteinkommen wir der neue Steuersatz berechnet – und der ist meist höher als zuvor.
Ein anderes Beispiel: Du hast ein Jahr lang nur Elterngeld bezogen, bist aber verheiratet und ihr seid gemeinsam veranlagt, dann wird dein Elterngeld auch auf das steuerpflichtige Einkommen deines*r Ehepartner*in draufgerechnet – auch so ergibt sich ein höherer Steuersatz. Um herauszufinden, bei welcher Summe du bei der Nachzahlung landest, kannst du einen Progressionsvorbehalt Rechner ausprobieren.
Wenn es dir möglich ist, ist es also sehr sinnvoll, sich etwas Geld beiseite zu legen, damit die Nachzahlung dir keine Sorgen bereiten muss.
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