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Zukunft wird mit Zebras gemacht: Warum wir unsere Wirtschaft nach Corona neu denken müssen

Veröffentlicht am 16. April 2020

Wir brauchen ein neues Verständnis von Wirtschaft. Denn Wachstum und Werte dürfen sich nicht ausschließen, wenn wir zukunftsfähig sein wollen.

Wie gefährlich es sein kann, große Fragen nach dem Ausschlussprinzip zu beantworten, wird in der Corona-Krise mehr als deutlich. Konzentrieren wir uns etwa bei den Diskussionen um die Lockerungen des Lockdowns nur auf die Wirtschaft, bedeutet das den Kollaps in der Pflege, was viele Menschenleben kosten würde. Lassen wir aber alle wirtschaftlichen Überlegungen weg, führt das zahlreiche Unternehmen in den Ruin und uns als Gesellschaft in eine schwere soziale Unsicherheit.

Der Lockdown ist also zugleich notwendig und riskant – je nachdem, welchen Aspekt man betrachtet. Sich ausschließlich auf einen zu konzentrieren, wäre fatal. Beides muss bedacht werden, auch wenn die Menschenleben immer an erster Stelle stehen müssen.

Für echte Lösungen darf man nicht einseitig denken

Und genau dieses Abwägen ist nicht nur in der Corona-Krise wichtig, sondern bei allen großen gesellschaftlichen, ethischen und ökonomischen Themen. Echte Lösungen gibt es nur mit dem „Sowohl-als-auch“. Dennoch wird gerne so getan als müsse man diese Anstrengung nicht machen. Ganz besonders, wenn wir über wirtschaftliches Wachstum sprechen. Denn am lautesten abgefeiert werden nun einmal die Unternehmen, die möglichst viel Profit abwerfen und möglichst schnell expandieren.

Welchen Preis dieses rasante Wachstum für Menschen und Umwelt hat, ist dabei erstmal zweitrangig. Hauptsache die Zahlen stimmen! Und daraus entstehen dann Phänomene wie der Hype um die Einhörner der Startup-Branche – also Unternehmen, die mit über einer Milliarde Dollar bewertet werden.

Aber kann dieser Minimalanspruch wirklich der Maßstab für Erfolg sein? Und was daran ist eigentlich visionär? Wir sagen: nichts. Und genau deshalb braucht es jetzt Zebras. Die Einhörner haben ausgedient.

Warum jetzt die Zebras gefragt sind

Warum das so ist, erleben wir gerade: Vom kaputtgesparten Gesundheitssystem, über die menschlichen und ökonomischen Konsequenzen der Abwanderung in „Billiglohnländer“, um auf dem Rücken anderer die Preise zu drücken. Die schlechte Bezahlung in systemrelevanten Berufen, wie in der Pflege, der Landwirtschaft oder Logistik, die im Gegensatz zu den absurd hohen Gehältern von sogenannten Topmanager*innen stehen, die gesellschaftlich nun überhaupt nichts beizutragen haben. Die schwerfälligen Unternehmensmodelle, mit denen man nicht auf die Krisensituation reagieren kann und damit in den freien Fall geht. Die geschlossene Grenzen innerhalb Europas, in dem gerade zu Beginn alle ihr eigenes Süppchen kochten, statt zusammenzuarbeiten. Oder die verpennte Digitalisierung innerhalb Deutschlands, weil hier keine Prioritäten gesetzt wurden.

Die Neugestaltung des Wirtschaftssystems, im Zeichen der Zebras, ist überfällig. Eines, in dem sich Unternehmen nicht isoliert von gesellschaftlicher Verantwortung sehen. Mit einem Austausch von Wissen, von Know-How, von Netzwerken und Ideen. In dem wir echte Probleme lösen und nicht künstlich Nachfrage generieren. In dem wir schnell agieren können und neue Technologien nutzen. Aber ganz besonders eines, in dem die eigenen Werte nicht zum Verkauf gestellt werden.

Dafür muss man groß denken! Nicht Schwarz oder Weiß. Nicht Profit oder Haltung. Nicht Wirtschaft gegen Umwelt und Gesellschaft. Zusammen statt gegeneinander. Zukunft statt Kollaps. Genau das machen Unternehmen mit einem Social Business. Das machen Zebras, wie es auch wir bei Tomorrow sind.

Das Zebra-Mindset: Weder romantisch, noch radikal

Wenn wir also langsam anfangen, Lehren aus der aktuellen Krise ziehen, dann doch allem voran, dass es ein „Weiter so“ in der Wirtschaft nicht geben darf. Genau deshalb ist das Zebra-Mindset nicht romantisch, nicht hippiesk, nicht nice to have, nicht radikal – sondern einfach nur brutal realistisch.

Und genau an diesem Realismus müssen wir uns in Zukunft messen lassen. Nicht an veralteten Unternehmensmodellen und ganz sicher nicht am reinen Profit, der uns den Planeten kostet.