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Kontowechsel: So einfach geht der Wechsel zur neuen Bank

Veröffentlicht am 7. September 2023

Ein Kontowechsel ist kompliziert und zeitaufwendig? Die Zeiten sind vorbei. Was viele nicht wissen: Die meiste Arbeit übernimmt deine neue Bank oder Banking-Anbieter für dich – wenn du möchtest. Wie der Umzug zur neuen Bank mit der richtigen Vorbereitung und dem Kontowechselservice ganz einfach funktioniert, erklären wir dir in diesem Artikel.

Kontowechselservice: Die Kontowechselhilfe deiner Bank nutzen

Die einfachste und schnellste Option, dein Konto zur neuen Bank umziehen, ist mithilfe des sogenannten Kontowechselservice. Diesen Service müssen dir alle Banken oder Banking-Anbieter*innen anbieten und er hilft dir dabei, dein Konto bequem und einfach von der alten zur neuen Bank umzuziehen. Dabei beauftragst du deine neue Bank damit, dein altes Konto zu übertragen und später auch aufzulösen. Alles, was du dafür brauchst, sind die Daten der alten Kontoverbindung, also den Inhaber und die IBAN.

Es gibt zwei Arten des Kontowechselservice: den gesetzlichen und den freiwilligen.

Gesetzlicher Kontowechselservice

Seit September 2016 sind alle deutschen Banken dazu verpflichtet, Kund*innen beim Kontowechsel zu helfen. Da das im Zahlungskontengesetz geregelt ist, wird diese Wechselhilfe als gesetzlicher Kontowechselservice bezeichnet.

Diese Wechselhilfe setzt die Nutzung spezieller Formulare voraus (Hier geht’s zum offiziellen Ermächtigungsformular der BaFin). Diese musst du ausfüllen und angeben, welche Daten zwischen den Banken weitergegeben werden sollen. Außerdem gibst du an

  • wann deine alte Bank die Transaktionen beenden soll

  • wann deine neue Bank diese anfangen soll und 

  • wann das alte Girokonto geschlossen werden soll

Die neue Bank oder Banking-Anbieter*innen fordert daraufhin bei deiner alten Bank deine Zahlungsinformationen der letzten 13 Monate ein. Die alte Bank übermittelt diese Informationen an die neue Bank, sodass diese die Zahlungspartner*innen benachrichtigen und Zahlungen aktivieren kann.

Freiwilliger Kontowechselservice: Die digitale Wechselhilfe

Neben der im Zahlungskontengesetz geregelten Wechselhilfe bieten Banken zusätzliche Unterstützung beim Kontowechsel an. Dieser sogenannte freiwillige Kontowechselservice ist digitaler und automatisierter als der gesetzliche Kontowechselservice. Damit ist der Prozess noch einfacher und schneller. Die Kosten werden von der neuen Bank oder Banking-Anbieter*innen übernommen. Es entstehen also keine Kosten für dich als Neukunde*in. Banken arbeiten hierfür mit externen Partnern wie Qwist zusammen. 

Dieser Service läuft wie folgt ab:

  1. Kontowechselservice starten: Das ist meistens direkt in der App der neuen Bank möglich. Alternativ gibt es auch eine Web-Anwendung, sodass du es auch am Laptop oder Computer erledigen kannst.

  2. Altes Bankkonto verknüpfen: Du gibst deine alte IBAN, den Namen deiner alten Bank und dein Passwort ein, um so dein altes Bankkonto zu verknüpfen.

  3. Analyse deiner Ein- und Ausgänge: Das Programm analysiert dann deine Ein- und Ausgänge der letzten zwölf Monate. So findet es Daueraufträge, Lastschriften und regelmäßige Geldeingänge und bereitet dir eine Liste der Zahlungspartner*innen vor.

  4. Erkannte Zahlungen überprüfen: Du kannst nun die Liste durchgehen und aussuchen, welche Daueraufträge, Lastschriften & Co. du zu deinem neuen Konto umziehen möchtest und wer über die neue Kontoverbindung informiert werden muss.

  5. Zahlungspartner*innen werden informiert: Deine neue Bank oder Banking-Anbieter*innen verschickt automatisch Briefe an die ausgewählten Zahlungspartner*innen, in denen sie sie über die neuen Bankverbindungen und dem Zeitpunkt des Wechsels informiert. 

  6. Altes Konto kündigen: Du wählst aus, wann das alte Konto geschlossen und wohin der Restbetrag überwiesen werden soll. Am besten lässt du dein altes Konto noch eine Weile parallel laufen, um sicherzustellen, dass wirklich alles umgezogen ist.

Beide Möglichkeiten erleichtern dir den Umzug deines Kontos. Der digitale Wechselservice eignet sich, wenn du deine Kontobewegungen gut im Kopf hast und/oder Zugang zu einer guten Übersicht deiner Kontobewegungen hast. Er ist außerdem etwas schneller und komfortabler als der gesetzliche Service und immer kostenlos. Beim gesetzlichen Kontowechselservice kann die Bank Gebühren verlangen, wenn das vorab mit dem*der Kund*in vereinbart wurde. Viele Banken bieten aber auch beide Möglichkeiten an.

Wichtig ist auch, dass bei beiden Methoden Zahlungen von einigen Unternehmen zwar erkannt werden, die Benachrichtigung derer aber nicht durchgeführt wird, da diese Unternehmen die Briefe ignorieren. Sollten Zahlungspartner*innen dies tun, wirst du von dem System informiert und du musst dann selbst aktiv werden und die Zahlungsdaten in den entsprechenden Accounts ändern.

Girokonto umziehen ohne Kontowechselservice: So organisierst du den Kontowechsel selbst

Falls du den Kontowechselservice nicht nutzen möchtest, kannst du den Wechsel natürlich auch selbst organisieren und durchführen. Hierfür verschaffst du dir einen Überblick , welche Ein- und Ausgänge du umziehen musst, und kannst dann die entsprechenden Zahlungspartner*innen informieren.

Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung: 

Schritt 1: Gehe die Kontoauszüge der letzten 13 Monate durch und notiere dir alle Ein- und Ausgänge und die entsprechenden Zahlungspartner*innen, die informiert werden müssen.

Ein paar gängige Daueraufträge und Lastschriften sieht du hier:

  • Arbeitgeber

  • BAföG, Kindergeld, Rentenkasse & Co

  • Wohnen: Miete, GEZ, Strom & Wasser

  • Kindergarten, Kinderbetreuung & Schule

  • Versicherungen: Haftpflicht, Krankenversicherung, Kfz-Versicherung & Co

  • Abos: Netflix, Spotify, Sportverein & Co

  • Medien: Handy, Internet und TV

  • Jahreskarte für öffentlichenen Nahverkehr

  • Spenden

Schritt 2: Gehe die Liste der Zahlungspartner*innen durch und halte fest, ob du deine Bankdaten selbst ändern kannst oder ob du sie darum bitten musst. Suche die Adressen für die Zahlungspartner*innen raus, bei denen du die Bankdaten nicht selber ändern kannst. 

Schritt 3: Ändere die Bankdaten dort, wo du sie ändern kannst, und informiere alle anderen per Email oder Brief über deine neuen Kontodaten und den Zeitpunkt, zu dem sie diese Daten nutzen sollen.

Schritt 4: Lösche die Daueraufträge in deinem alten Konto und lege sie im neuen Konto an.

Jetzt wartest du am besten bis zu zwei Monate und lässt beide Konten parallel laufen. So kannst du überprüfen, ob du alle wichtigen Zahlungsaus- und eingänge erkannt hast. Sobald du dir sicher bist, kannst du dein altes Konto vollständig kündigen und die Bank bitten, dir den Restbetrag auf das neue Konto zu überweisen. 

Wenn du den Kontowechsel ohne Umzugshilfe machst, hast du natürlich die volle Kontrolle über alle Prozesse und Daten. Es entstehen keine Kosten für dich – außer eventuell für das Briefporto. Nachteil ist jedoch, dass es im Vergleich zum digitalen Wechselservice, doch relativ zeitaufwendig ist.

Ob du dich für den Weg mit oder ohne Kontowechselservice entscheidest, liegt bei dir. Wir finden jedenfalls: Die Bank zu wechseln, sollte einfach sein. Deswegen bietet Tomorrow zusammen mit Qwist den digitalen, kostenlosen Kontowechselservice an. Mit dieser Wechselhilfe kannst du schnell und einfach dein Konto wechseln.

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