Wie viel Geld sie im Monat zur Verfügung hat, warum sie das Thema Finanzen verunsichert und was sie gerne früher über Geld gelernt hätte, das erzählt Matilda im Kassensturz.
Wie hoch ist dein Monatsgehalt (netto)?
Ich arbeite derzeit als Werkstudentin in einer Kultureinrichtung. Mein Gehalt liegt hier bei rund 1.020 Euro monatlich.
Hast du noch andere Einkünfte?
Ich bekomme pro Monat noch etwa 20 Euro Streaming-Einnahmen von meinen Songs. Der Betrag variiert aber jeden Monat.
Wohnst du zur Miete oder im Eigenheim?
Ich wohne zur Miete, in einer Wohnung mit 80 Quadratmeter, die ich mir mit einer Mitbewohnerin teile. Ich lebe in Baden-Württemberg, auf dem Land. Hier bin ich aufgewachsen, aber der Plan ist, bald von hier wegzuziehen.
Wie teilen sich deine monatlichen Ausgaben in Fixkosten und Freizeitkosten auf?
Meine Fixkosten teilen sich so auf: Etwa 370 Euro für Lebensmittel, Hygieneartikel und andere Haushaltsdinge, 120 Euro für Versicherungen, 24 Euro für einen Telefonvertrag, 50 Euro fürs Fitnessstudio, 30 Euro für das Bahnticket, und ca. 50 Euro fürs Tanken. Dann habe ich noch verschiedene Abos: 3 Euro für Tidal, 12 Euro für Kindle Unlimited, 14 Euro für Netflix, 10 Euro für Apple Speicherplatz und 9 Euro für Disney Plus.
Meine Miete übernimmt meine Mutter, so dass diese hier nicht in den Kosten enthalten ist. Meine Freizeitkosten variieren, im letzten Monat lagen sie bei ca. 230 Euro. Sparen kann ich meistens nicht. Ab und zu lege ich mal 50 Euro zurück.
Wenn du dir die Aufteilung deiner Finanzen ansiehst – überrascht dich das oder überprüfst du deine Ausgaben/Einnahmen regelmäßig?
Ich überprüfe die Ein- und Ausgänge nicht regelmäßig. Ich habe ADHS und neige dazu, Themen vor mir herzuschieben, wenn ich sie anstrengend finde. Geld ist so ein Thema – auch weil ich Angst habe, dabei etwas falsch zu machen. Also klammere ich das aus, wenn ich kann. Aber als ich mir für den Kassensturz meine Einnahmen und Ausgaben angeschaut habe, hat es mich schon überrascht, wie viel Geld ich in der Drogerie und für Lebensmittel liegen lasse. Ich hätte gedacht, dass ich dafür weniger ausgebe.
Wie organisierst du deine Finanzen, um den Überblick zu behalten?
Wie gesagt, finde ich das Thema eher anstrengend und verbringe deshalb so wenig Zeit wie möglich damit. Ich weiß, ich kann mit Geld umgehen und kaufe nichts, was ich mir nicht leisten kann – das reicht mir, um im Alltag mit meinen Finanzen klarzukommen. Ab und zu checke ich meinen Kontostand und schaue, wie es da aussieht, aber das war es im Großen und Ganzen.
Wie sorgst du für das Alter oder größere Wünsche vor?
Ich sorge nicht vor. Erben werde ich auch nicht und ich hoffe einfach, ich werde nicht so super alt. Oder, dass ich mit meiner Musik berühmt werde und viel Geld verdiene.
Was ist dir beim Thema Geld besonders wichtig oder treibt dich besonders um?
Ehrlich gesagt, macht mir Geld Angst. Vielleicht bin ich da auch etwas vorbelastet, weil mein Vater langzeitarbeitslos war und meine Mutter als Alleinerziehende mit drei Kindern super viel arbeiten musste – und trotzdem waren wir finanziell nicht so gut aufgestellt. Das hat mich einfach geprägt und ist sicher ein Grund, warum ich versuche, das Thema so gut es geht zu ignorieren. Klar, wenn ich es mir aussuchen könnte, wäre ich auch gerne reich, mit einem großen Pool im Garten – aber zu viel Geld muss es auch nicht sein. Ich habe tatsächlich das Gefühl, dass Geld den Charakter verdirbt. Und ungerecht verteilt ist es in unserer Gesellschaft allemal.
Was hättest du gerne schon früher über das Thema Geld und Finanzen gewusst bzw. gelernt?
Ich hätte gern mehr über Steuern gelernt, zum Beispiel wie man eine Steuererklärung macht. Denn die macht mir auch Angst. Genauso wie das Finanzamt. Da würde ich gerne richtig durchsteigen, dann wäre das für mich vielleicht nicht so ein nerviges Thema.
Zum letzten Kassensturz mit Lukas geht es hier entlang.