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Mirna Funk: Was ich gerne früher über Geld gewusst hätte

Veröffentlicht am 18. Mai 2022

Aus Geld mehr Geld machen und finanziell vorsorgen – wie das geht und, dass das Spaß machen kann, hätte Mirna Funk gerne früher gewusst. In unserer Reihe „A penny for your thoughts” erzählt sie, wann sie beim Thema Finanzen umgedacht hat, wie sie heute ihr Geld vermehrt und warum Zeit so eine wichtige Rolle beim Investieren spielt.

Mein erstes Geld verdiente ich mit 13 Jahren. Ich zog sechs Stunden lang einen Bollerwagen hinter mir her, hatte schwarz gefärbt Hände und schwitzte ein bisschen über der Oberlippe. Ich trug Zeitungen aus, lief von Haus zu Haus laufen und musste überall klingeln, um reingelassen zu werden. Manchmal wurde ich beschimpft. Meistens sogar. Manchmal begegnete man mir verständnisvoll. Am Abend gab ich den Wagen ab und erhielt etwa 45 DM für einen ganzen Tag Arbeit. Was ich mit dem Geld machte? Who knows! Mit 17 Jahren begann ich dann als Kellnerin zu arbeiten. Ich lebte bereits alleine, erst in einer WG, dann in meiner eigenen Wohnung, und musste von meinem Verdienst die Miete zahlen, mein Essen und alle anderen Sachen, die ich benötigte. Geld bedeutete für mich früher vor allem eines: Überleben.

Früher hieß es bei Geld: von der Hand in den Mund

Das Thema Geld war an ganz existenzielle Fragen gebunden und kein Teil einer dialogischen Beziehung, in der ich mich irgendwie frei fühlte. Wenn ich an Geld dachte, sah ich meine Wohnung vor mir, Essen und vielleicht eine Taxifahrt nachts von meiner Arbeitsstelle nach Hause. Ich sah weder meine Zukunft, noch ein finanzielles Polster, geschweige denn sah ich so etwas wie Anlagen und Investitionen. Ich hatte keine Ahnung davon, wie man es vermehrt. Ich wusste nur, wie man es ausgibt. Das heißt, Geld als eigene Einnahmequelle, war mir über Jahrzehnte kein Begriff. 

Das lag selbstverständlich auch daran, dass ich kaum Geld hatte. Dass da nix übrig blieb am Ende des Monats und dass ich nicht einmal so etwas wie dieses finanzielle Polster aufbauen konnte, von dem manche sagen, es müsse etwa fünf Monatsgehälter umfassen. Heute ist das alles anders. Aber heute bin ich 40 Jahre alt. Und ich wünschte, dass meine finanzielle Erleuchtung nicht erst vor fünf Jahren gekommen wäre, sondern viel viel früher. 

Heute organisiere ich meine Finanzen

Ich wünschte ich hätte früher gewusst, dass ich zwei Konten brauche, ein Girokonto und ein weiteres, wie etwa ein Tagesgeldkonto. Etwas so unfassbar Simples. Ich weiß. Aber jahrelang ging mein ganzes Geld auf ein Girokonto und alles, was ich tat, war dieses Geld eben auszugeben, anstatt die Einnahmen auf ein anderes Konto fließen zu lassen und mir selbst Teilgehälter aufs Girokonto zu überweisen, von dem dann die monatlichen Ausgaben abgebucht wurden. 

Ich hätte gerne schon mit 20 Jahren mit einer privaten Altersvorsorge begonnen, vielleicht für 25 Euro im Monat, so dass ich nicht jetzt, 25 Jahre vor offiziellem Rentenbeginn 150 Euro im Monat zahlen muss und trotzdem davon nicht leben können werde, wenn ich Mitte 60 bin. Genauso wie ich vor zehn Jahren einem guten Freund hätte einfach vertrauen sollen, als der sagte, hier da gibt es etwas Neues, das heißt Bitcoin, kauf dir mal 100 davon, die kosten im Moment einen Euro pro Coin. Soll ich mal ausrechnen wie reich ich jetzt wäre? Nur so aus Spaß, hätte ich 100 Bitcoins gekauft? Millionärin wäre ich, Multimillionärin. 

Wie ich jetzt aus Geld, mehr Geld mache

Mittlerweile habe auch ich verstanden, dass es Sinn macht, das Geld, was am Monatsende übrig bleibt, nicht nur für Schuhe auszugeben, auch wenn ich immer noch gerne shoppe, sondern ein bisschen davon sicher und langfristig sowie einen anderen Teil risikoreich und kurzfristig zu investieren. Divers anlegen nennt man das. Ja, auch bei Geld gibt es diesen Begriff. Es gibt viele Möglichkeiten, Geld anzulegen. Ich habe beispielsweise seit geraumer Zeit ein ETF-Depot. Meine Tochter übrigens auch. Der habe ich sogar dazu noch eine private Altersvorsorge auf Aktienbasis besorgt, damit sie mit 30 Jahren nicht so dumm dasteht wie ich. Das Kindergeld, was ich vom Staat bekomme, investiere ich also in die Sicherung ihrer Zukunft. Dass ich das kann, liegt natürlich daran, dass ich auf diese 200 Euro im Monat nicht angewiesen bin, sondern aus diesem Geld eben mehr Geld mache. Ziemlich viel mehr Geld wird das sein, wenn meine Tochter erst einmal 65 Jahre alt ist. So viel Geld, dass sie sich bis zu ihrem Tod keine Gedanken mehr machen muss. 

Neben meinem Depot, auf das monatlich 150 Euro gehen, investiere ich in Crypto-Währung und habe ein Crypto-Wallet mit verschiedenen Coins, von denen ich glaube, dass ihr Wert in den kommenden Jahren steigen wird. Das glaube ich, weil ich mich intensiv über mehrere Monate damit beschäftigt habe. Und, ich investiere in Kunst. Einfach weil ich damit gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlage: Ich liebe schöne Dinge, ich liebe es kreative Menschen, unterstützen zu können und ich liebe, wenn aus Geld irgendwann mehr Geld wird. 

Geld kann Spaß machen

Was jede*r mit seinem Geld macht, sei ihm oder ihr selbst überlassen. Wichtig ist nur, dass die Beziehung zu Geld auch wirklich eine ist. Dass man sich fragt, was Geld einem bedeutet, wie man es zu seiner Freund*in und Partner*in macht und vor allem, wie man es langfristig unkompliziert vermehrt, so dass man sich damit seine eigene Zukunft absichert und gleichzeitig Wünsche erfüllen kann. Gerade Frauen müssen in dieser Hinsicht anziehen im Finance-Game. Sie dürfen die Beantwortung dieser Fragen nicht ihren Partner*innen, Brüdern oder Vätern überlassen. Geld macht Spaß, alles darüber zu wissen, macht sicher und es schlau zu jonglieren, macht unabhängigHinweis: Der Text enthält keine Anlageberatung oder Empfehlungen zum Kauf oder Verkauf.

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