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Altersarmut bei Frauen: Warum das so ist und was wir dagegen tun können

Veröffentlicht am 19. April 2021

Frauen verdienen im Laufe ihres Lebens im Schnitt weniger als Männer – und leben länger. In der Summe bedeutet das: Ein hohes Risiko für Altersarmut. Wer also eine gleichberechtigte Beziehung führen will, in der beide Verantwortung füreinander tragen, muss auch über Geld reden.

Zum Thema Finanzen in Beziehungen gehört auch das Thema Gleichberechtigung. Denn noch immer unterscheidet sich die weibliche und die männliche Erwerbsbiographie enorm, ebenso wie das Einkommen von Frauen und Männern. 

Oder um es kurz zu machen: Frauen bekommen über ihr Leben im Schnitt weniger Geld. Und leben länger. Keine gute Kombination. Deshalb muss das in Beziehungen, die auf ein faires, gleichberechtigtes Miteinander aus sind, ganz einfach berücksichtigt werden. Ganz besonders, wenn man plant eine Familie zu gründen. Denn sonst läuft man in ein besonders hohes Risiko, im Alter mit Armut konfrontiert zu sein. Was bedeutet das?

Wie definiert sich Altersarmut?

Fast ein Viertel der Menschen über 80 Jahren in Deutschland sind mittlerweile von Altersarmut betroffen. Betrachtet man diese Zahlen nach Geschlecht, dann liegt der Anteil bei den Frauen noch etwas höher.Es gibt grundsätzlich verschiedene Konzepte, um Armut zu definieren. Häufig kommt das Konzept zur Anwendung, das dann von Armut ausgeht, wenn man vereinfacht gesagt 60 Prozent weniger Geld zur Verfügung hat als der Durchschnitt.

Hierbei zählt also das Einkommen. Aber es ist auch wichtig, zu betrachten, wie viele Menschen in einem Haushalt leben oder auch wo man lebt. In München hat man nämlich mit ein paar Hundert Euro Rente mehr Probleme als in einem kleinen Dorf in beispielsweise Niedersachsen.

Wichtig ist: Viele alte Menschen kommen mit dem Geld, das sie haben, nicht mehr zurecht. Sie haben also Probleme, ihre Miete zu bezahlen, ihre Lebensmittel, Dinge des täglichen Bedarfs, Mobilität oder auch soziale Teilhabe, wie ein Besuch im Theater oder ein Tee im Café. Und darunter befinden sich besonders viele Frauen.

Rentenarmut: Frauen, Männer und Geld

Hier ein paar Fakten, wie sich die Rente von Männern und Frauen im Schnitt unterscheidet: Die Rente bei Frauen über 65 war im Jahr 2019 im Schnitt um 46 Prozent niedriger als bei Männern. Das liegt einmal an großen Gehaltsunterschieden, aber auch daran, dass Frauen in Deutschland häufiger in Teilzeit arbeiten und sie dadurch weniger Rentenpunkte erwerben. Und das auch, weil sie immer noch den Großteil der Care Arbeit übernehmen – eine Situation, die sich während der Corona-Pandemie nochmal verschärft hat.

Die durchschnittliche Rente von Frauen lag damit bei 693 Euro. Wie man davon leben soll, wenn man nicht zufällig geerbt hat? Eine gute Frage, auf die es nur bittere Antworten gibt.

Warum Frauen besonders von Altersarmut betroffen sind

Erwerbsarbeit: Das Leben mit Kindern stellt nicht nur das Privatleben auf den Kopf, sondern beeinflusst auch, wie viel wir arbeiten (können). Ganz besonders bei Müttern. Konkret heißt das: 93,6 Prozent der Väter mit minderjährigen Kindern arbeiten in Vollzeit, aber nur 33,8 Prozent der Mütter. Wer nicht in Vollzeit arbeitet, braucht schon ein sehr gutes Gehalt, um sich trotzdem eine ordentliche Rente zu erarbeiten. Leider ist auch das für Frauen schwerer als für Männer. 

Gender Pay Gap: Aktuell liegt der Gender Pay Gap unbereinigt bei 18 Prozent, die Frauen weniger pro Stunde verdienen. Bereinigt sind es noch sechs Prozent.

Beim unbereinigte Gender Pay Gap von 18% vergleicht man allgemein den Durchschnittsverdienst aller Arbeitnehmer*innen. Hier zeigen sich die strukturellen Probleme, wie etwa die schlechter bezahlten sogenannten Frauenberufe in Erziehung und Pflege. Beim Bereinigten werden die Gehälter in vergleichbaren Positionen, mit vergleichbarer Tätigkeit berücksichtigt.

Alleinerziehende: In neun von zehn Fällen ist der*die Alleinerziehende die Mutter. Das ist deshalb so relevant, weil Alleinerziehende das größte Risiko haben, in (Alters-) Armut zu rutschen. Einerseits hat das mit unserem Steuersystem zu tun: Verheiratete Eltern zahlen erheblich weniger Steuern als nicht verheiratete und/oder geschiedene Eltern. Aber auch mit fehlenden Betreuungsmöglichkeiten, so dass es für Alleinerziehende schwierig ist, in Vollzeit zu arbeiten. Oder überhaupt eine Anstellung zu finden. 

Was wir dagegen tun können

Um schnell und nachhaltig etwas an dieser Schieflage zwischen Frauen und Männern zu ändern, braucht es politische Lösungen. Ganz klar.  Aber bis die endlich kommen, muss man auch in Beziehungen für das Thema Sorge tragen. Indem man darüber spricht, indem die Finanzen transparent für beide Partner*innen sind, indem man zusammen einen Finanzplan für die gemeinsame Zeit, für Kinder, für das Alter aufstellt – und auch an eine mögliche Trennung denkt.

Verantwortung füreinander zu übernehmen ist wichtig – und sexy. Fehlende Romantik beim Thema Finanzen ist also schon einmal kein Argument. 

Also los, geht das an!

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