Wie viel Geld hast du im Monat zur Verfügung? Wie sorgst du für das Alter vor und welche finanziellen Ziele hast du dir gesetzt? Darauf gibt's in diesem Kassensturz von Johannes Antworten.
Wie hoch ist dein monatliches Budget (netto)?
Ich bin aktuell Psychologe in Ausbildung zum Psychotherapeuten. Die Therapiestunden, die ich gebe, werde regulär von der Krankenkasse vergütet. Mein Ausbildungsinstitut behält allerdings einen Teil davon ein, sodass ich nicht den vollen Stundensatz eines ausgebildeten Psychotherapeuten verdiene. Zusätzlich arbeite ich noch mit einer 50-Prozent-Stelle als Consultant mit Schwerpunkt Data in einer Beratungsfirma für den öffentlichen Sektor. Insgesamt liegt mein Einkommen bei 1.350 Euro netto im Monat. Zusätzlich habe ich noch Mieteinnahmen einer geerbten Immobilie (etwa 200 Euro) und freiberufliche Einnahmen aus Ausbildungstherapien (etwa 500 Euro), also den Therapiestunden, die ich im Rahmen meiner Ausbildung leiste.
Wohnst du zur Miete oder im Eigenheim?
Ich wohne zur Miete in einer 5er-WG mit Freund*innen und meiner Partnerin in Hamburg. Die Wohnung hat 170 m2, davon bewohne ich circa 50 m2 zusammen mit meiner Partnerin und teile mir 45 m2 Gemeinschaftsräume. Manchmal darf ich aber auch die anderen Zimmer betreten.
Ich wohne zentral in der Stadt, ein Auto besitze ich nicht. Stattdessen erledige ich eigentlich alles mit dem Fahrrad - auch wenn das manchmal Strecken sind, für die ich bis zu einer Stunde brauche, wenn ich zum Beispiel auf die andere Seite der Elbe muss. Bei schlechtem Wetter fahre ich diese Strecken dann hin und wieder mit dem ÖPNV. Und wenn ich mal etwas transportieren will, weil wir zum Beispiel etwas in der Wohnung renovieren wollen oder Möbel bei Kleinanzeigen gefunden haben, nutze ich die diversen Carsharing Dienste.
Wie teilen sich deine monatlichen Ausgaben in Fixkosten und variable Kosten auf?
Meine Fixkosten liegen bei 1.435 Euro im Monat. Dazu gehören 500 Euro Miete (warm), 300 Euro Ausbildungskosten, 110 Euro Verträge (Sport-Abo, Entertainment, Mobilfunk, Zero-Konto), 340 Euro Lebens- und Hausmittel, 125 Euro Bahnfahrten und 60 Euro Fahrrad (auf den Monat umgelegt).
Hinzu kommen Freizeitkosten von 440 Euro für Restaurants, Mittagslunch oder Snacks zwischendurch (170 Euro), Kleidung und sonstige Anschaffungen (120 Euro), Freizeitaktivitäten (80 Euro) und Urlaub (auf den Monat umgelegte 70 Euro).
Das, was am Ende des Monats übrig bleibt, spare ich. Das sind durchschnittlich 175 Euro im Monat. Dieses Geld lege ich von Zeit zu Zeit an, aktuell schiebe ich es in den Tomorrow Better Future Stocks.
Wenn du dir die Aufteilung deiner Finanzen ansiehst – überrascht dich das oder überprüfst du deine Ausgaben und Einnahmen regelmäßig?
Mich überrascht schon, wie groß der Anteil an Fixkosten ist. Aber: In diese Kategorie fällt auch schon ziemlich viel von dem, was mein Leben im Alltag ausmacht. Ich habe viele Freund*innen in anderen Städten, die ich gerne besuche und meine Familie wohnt 8 Zugstunden entfernt. Das spiegelt sich dann in den Ausgaben für Mobilität wider, die recht hoch sind - obwohl ich im Alltag hauptsächlich Fahrrad fahre. Die Beziehungen sind es mir aber auf jeden Fall wert und mit einem Auto wären meine Kosten noch höher. Da ich relativ achtsam und sparsam bei Neuanschaffungen bin und viel gebraucht kaufe, überrascht mich nicht, dass der Anteil an Freizeitausgaben nicht so hoch ist.
Auch wenn viel Geld und Zeit für meine Ausbildung drauf geht, bin ich doch ganz zufrieden, dass am Ende monatlich noch ein kleiner Betrag zum Sparen übrig bleibt. Und das, obwohl ich meine finanzielle Situation momentan als vergleichsweise nicht so üppig empfinde. Ich bin mir aber natürlich bewusst, dass viele Menschen viel weniger verdienen.
Wie organisierst du deine Finanzen, um den Überblick zu behalten?
Da ich für meine Ausbildungseinnahmen und -ausgaben (inkl. Fahrtkosten, Porto, etc.) ein separates Konto nutze, kann ich mich bei meinen Ausgaben auf meine Einnahmen aus der Anstellung konzentrieren. Meine Miete und ein fixer Betrag auf das gemeinsame Konto mit meiner Partnerin für Lebensmittel und gemeinsame Ausgaben gehen direkt am Monatsanfang kurz nach dem Gehaltseingang ab. So bleibt ein Rest übrig, den ich über den Monat verteilt ausgeben kann. Das ist dann recht übersichtlich und reicht meistens genau.
Alles weitere bringe ich einmal im Jahr nach der Steuererklärung ins Reine, wenn ich weiß, was von meinen freiberuflichen Einnahmen und den Mieteinnahmen übrig bleibt. Diesen Betrag lege ich dann an.
Wie sorgst du für das Alter oder größere Wünsche vor?
Aktuell ist es mir nur sehr bedingt möglich, intensiv privat für mein Alter vorzusorgen. Allerdings habe ich durch das Privileg, eine Immobilie geerbt zu haben, einen Puffer und kann mich nach meiner Ausbildung - mit hoffentlich dann besseren finanziellen Möglichkeiten - um meine Altersvorsorge und eventuelle größere Anschaffungen kümmern. Momentan verlasse ich mich also auf die staatliche Rente. Das soll aber nicht der finale Plan sein.
Was ist dir beim Thema Geld besonders wichtig oder treibt dich besonders um?
Ich bin allgemein ein sparsamer Mensch und habe schon immer gerne gesammelt … auch Geld. Ich kaufe neue Dinge erst, wenn es wirklich nötig ist. Wenn ich etwas gerne möchte, gebe ich aber auch gerne Geld aus. Die Höhe des Preises spielt dabei keine Rolle, sondern eher, ob ich den Preis angemessen finde und wie viel es mir wert ist.
Ich versuche, mein Geld möglichst nachhaltig einzusetzen, habe mein Konto bei Tomorrow und investiere in nachhaltige Fonds. Allerdings bin ich ein sehr risikofreudiger Anleger und investiere auch gerne mal in Krypto, Crowdinvestings oder sonstige Dinge mit Totalverlust-Risiko.
Geld spielt einerseits eine zu große Rolle, indem Geld und finanzielle Möglichkeiten unseren Alltag und die Möglichkeiten stark bestimmen, gerade beim Leben in der Stadt. Geld ist sehr ungerecht verteilt. Und obwohl ich gemeinsam mit meiner Partnerin definitiv schon auf der besseren Seite stehe, mache ich mir Sorgen darum, wie wir ein Leben in der Stadt mit Familie, einen Immobilienkauf oder das Alter gut finanzieren können. Wie machen das andere erst? Daher ist es wichtig, über Geld und Gehälter zu reden, um diese Ungerechtigkeiten zumindest aufzudecken.
Was hättest du gerne schon früher über das Thema Geld und Finanzen gewusst?
Eigentlich nichts, ich war immer schon interessiert an Finanzen und Geld und wusste entsprechend meiner aktuellen Situation genug, um die „richtigen“ Entscheidungen treffen zu können.
Alles, was du über die Schufa wissen musst
10 Fakten zu Klima und Umwelt, mit denen ihr immer ins Gespräch kommt
Das 3 Konten Modell: Deine Methode für mehr Kontrolle über dein Budget
Better sustainable than sorry: Eröffne dein nachhaltiges Konto bei Tomorrow und verändere gemeinsam mit uns die Finanzwelt.