Geld in Beziehungen: Wie sie bei ihren gemeinsamen Finanzen organisieren und wie sich ihr Budget aufteilt, das haben uns diesmal Marisa uns Ludwig für das Format „Kassensturz” erzählt. Los geht’s:
Wie viel Geld habt ihr gemeinsam im Monat zur Verfügung? Was für ein Kontomodell habt ihr und warum funktioniert das gut für euch – und wie sorgt ihr finanziell fürs Alter vor?
Darauf gibt's Antworten, dieses Mal von Marisa und Ludwig. Wie sie ihre gemeinsamen Finanzen im Alltag organisieren, erzählen sie im Interview.
Wie viel Geld habt ihr gemeinsam im Monat netto zur Verfügung?
Das variiert von Monat zu Monat. Ich schätze, dass wir im Schnitt bei 3.000 Euro netto landen.
Wer von euch beiden verdient mehr?
Aktuell verdiene ich (Marisa) mehr, ich bin derzeit weitgehend die Alleinverdienerin, weil Ludwig nochmal eine neue Ausbildung beginnen möchte und sich darauf vorbereitet.
Wohnt ihr zur Miete oder im Eigenheim/ eigener Wohnung?
Wir wohnen zu Dritt auf rund 70 Quadratmetern zur Miete.
Wie viel Geld geht prozentual von eurem gemeinsamen Nettoeinkommen für die Miete drauf?
Wir haben das Glück, dass die Wohnung Ludwigs Großmutter gehört, sodass wir nur die Nebenkosten zahlen müssen. Das sind rund 160 Euro pro Monat, also wirklich nicht viel. In unserer alten Wohnung war es deutlich mehr. Die lag aber auch im Stadtzentrum von Leipzig.
Wohnt ihr auf dem Land oder in der Stadt?
Wir wohnen aktuell auf dem Land in einer Kleinstadt in Sachsen. Wir sind vor zwei Jahren hierher gezogen, weil es uns in der Stadt zu viel war. Allerdings muss ich sagen, dass wir die städtische Infrastruktur vor allem im Lockdown sehr vermisst haben. Wir waren hier schon einsam – auch, weil man nicht so einfach von A nach B kommt. Das Haus bzw. Grundstück bieten uns aber die Möglichkeit, dass wir beide aus dem Home Office arbeiten können, weil genug Platz da ist. Wenn Ludwig seine Ausbildung antritt, dann kann es sein, dass wir wieder in die Stadt ziehen. Vor der Last durch die Mietkosten habe ich ziemlichen Respekt. Gleichzeitig freue ich mich, weil dann wieder alles schnell erreichbar wäre.
Wie organisiert ihr eure Finanzen und welches Kontomodell habt ihr?
Wir versuchen, die Kosten 50/50 zu teilen. Aber da Ludwig aktuell kaum Einkommen hat, trage ich temporär etwas mehr. Wir haben im Moment noch getrennte Konten. Das hat schlichtweg den Grund, dass wir beide unsere Konten, wie wir sie vor der Hochzeit hatten, beibehalten haben. Kurz danach kam unsere Tochter zur Welt und da standen erst einmal andere Dinge im Mittelpunkt. Ich könnte mir perspektivisch aber vorstellen, ein gemeinsames Haushaltskonto einzurichten, sobald Ludwig wieder ein geregeltes Einkommen hat.
Wie sorgt ihr für das Alter vor?
Wir zahlen beide in die staatliche Rentenversicherung ein. Parallel dazu haben wir uns durch eine Lebensversicherung gegenseitig abgesichert und eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen, die bei Renteneintritt ausgezahlt wird. Außerdem zahlen wir jeden Monat in einen Fonds ein und sparen. Unsere Tochter hat zusätzlich ein Sparkonto, eine Ausbildungsversicherung und einen Fonds. Die Versicherung und den Fonds haben allerdings ihre Großeltern für sie eingerichtet.
Wären beide finanziell abgesichert, wenn ihr euch trennen würdet?
Wir haben vor unserer Hochzeit keinen Ehevertrag oder ähnliches geschlossen, weil ich damals noch studiert habe und Ludwig kein hohes Einkommen hatte. Insofern sind wir beide mit leeren Händen in die Ehe gegangen und hielten es nicht für nötig, irgendetwas extra schriftlich festzuhalten. Im Moment wäre Ludwig wahrscheinlich nicht so gut abgesichert, aber er fängt bald mit seiner Ausbildung an und dann sieht das wieder ganz anders aus. Wir sorgen aber nicht speziell für einen Trennungsfall vor. Das liegt vielleicht auch daran, dass wir erst seit eineinhalb Jahren verheiratet sind und nicht an Trennung denken.
Was ist euch in eurer Beziehung bzgl. der Finanzen besonders wichtig?
Offenheit und klare Kommunikation. Wir finden es wichtig, offen über Geld zu sprechen und klar zu kommunizieren, ob aktuell beispielsweise eine Phase ist, in der man besser nicht so viel ausgeben sollte. Gott sei Dank sind wir uns da in der Regel einig.
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