Beim Thema Geld zuckst Du erstmal zusammen und denkst lieber schnell an etwas anderes? Fair enough. Hier kommen ein paar Argumente, warum es dennoch eine ziemlich gute Idee wäre, das zu ändern:
Money Mindset: Wie ist eigentlich mein Verhältnis zu Geld – und warum?
„Ich kann mit Geld nicht umgehen“, „Wohlhabend werde ich nie sein”, „Geld stinkt“. Schon mal einen der Sätze gedacht oder gesagt? Wir alle haben eine Beziehung zu Geld– ob gut, ob schlecht, ob neutral: Das kommt irgendwo her. Meist aus dem eigenen Umfeld, dem familiären Background, der Sozialisierung oder auch davon, was man glaubt, über sich selbst zu wissen. Und nicht alle diese Sätze müssen falsch sein – wahr aber ebenso wenig.
Manche von uns waren vor Jahren oder gar Jahrzehnten vielleicht schlecht in Mathematik, und denken deshalb, dass sie mit Zahlen sowieso nie was anfangen konnten. Andere haben nicht viel zur Verfügung und sind deshalb mutlos, das Thema anzugehen. Die Nächsten haben einfach all die vielen Beispiele aus der Wirtschaft oder der Politik im Kopf, bei denen Geld eher Teil des Problems ist als Teil der Lösung. Und schon scheint es fast so, als könne man damit eigentlich nur mehr kaputtmachen als aufbauen. Aber das stimmt ja schon mal nicht, wir treten jeden Tag für den Gegenbeweis an.
Wenn man beginnt, sich mit dem Thema Finanzen auseinanderzusetzen, sollte man sich also erstmal fragen: Was halte ich von Geld, wie empfinde ich meinen Umgang mit Geld oder glaube ich, dass ich jemals mehr Geld als das Nötigste haben kann – und dann mit der Frage anzuschließen: Warum glaube ich, dass die Antworten, die ich gerade gegeben haben, wirklich wahr sind? Und muss das so bleiben?
Denn mit einem positiven Mindset ändern sich sicherlich weder der eigene Kontostand noch strukturelle Probleme, aber es verändert die Perspektive – und das ist ein erster Schritt. Hier erfahrt Ihr mehr über das Thema Money Mindset und den wichtigsten Fragen, die man sich dazu stellen sollte.
Geld? Ist mir nicht wichtig.
Wer viel Geld hat, hat es geschafft? Nicht unbedingt. Erfolg ist etwas, das auf vielen Ebenen stattfinden kann und für uns alle unterschiedlich aussieht. Für manche ist Geld Teil davon. Aber wahrscheinlich nicht, um des Geldes Willen, sondern deshalb, weil sich damit das Leben gestalten lässt. Und was wir uns vermutlich alle wünschen oder sichern wollen, ist die Möglichkeit weitgehend selbstbestimmt zu handeln. In Konsumentscheidungen, in der Zeiteinteilung zwischen Arbeit und Privatleben oder auch, um den Job verlassen zu können, den man eigentlich schon so lange nicht mehr machen will.
Geld ist also vielleicht nichts Erstrebenswertes an sich, aber es schafft Möglichkeiten, die es ohne Geld nicht gibt. Und um sich mehr dieser Spielräume zu verschaffen, ist es notwendig, sich auch mit den eigenen Finanzen oder auch mit dem eigenen Konsum auseinanderzusetzen. Und mit den Ergebnissen zu arbeiten. Denn das ist ein entscheidendes Werkzeug hin zu freieren Entscheidungen. Für Unabhängigkeit. Wir haben sicherlich nicht alles in der Hand, aber einige einen gewissen Raum, das Leben auch im Bereich Finanzen selbst zu gestalten. Und den sollte man dringend nutzen. Hier könnt ihr tiefer ins Thema eintauchen.
Mich mit Geld beschäftigen? Mach ich dann morgen!
„Nicht jetzt! Darum kümmere ich mich demnächst…“ Ist das der erste Satz, der Dir in den Kopf kommt, wenn es um das Thema Rente, Vorsorge, Versicherungen oder auch nur um das Thema Sparen geht? Verständlich. Und trotzdem ist das Thema Finanzen wichtig. Für uns alle – egal wo wir finanziell stehen, wie alt wir sind und ganz gleich, ob uns selbst das Thema so richtig interessiert oder nicht.
Denn Geld ist eben die Währung, mit der wir uns Produkte, Erlebnisse oder Zeit erkaufen. Und die meisten von uns haben genau von dieser Währung nicht unendlich viel übrig, aber vielleicht unendlich viele Ideen, was man damit anstellen könnte. Ob es eine Reise ist, eine gemütliche Wohnung, weniger zu arbeiten, frühere in Rente zu gehen oder einfach ein Sicherheitsgefühl ist, weil man sich nicht ständig Sorgen darum machen muss. Geld macht sicherlich nicht glücklich, aber es beruhigt. Und es erfüllt Bedürfnisse, ganz gleich wie die auch aussehen mögen.
Und selbst wenn man jetzt zu den Menschen gehört, die mit ihrem eigenen Budget ganz gut klar kommen, heißt das eben noch lange nicht, dass man auch morgen oder übermorgen damit auskommen kann. Weil das Leben nur schwer planbar ist – und auch die Rente vom Staat alleine nur das absolute Minimum sichert. Wenn überhaupt. Mehr dazu weiter unten.
Wie stelle ich mir meine Zukunft vor?
Lass uns mal eine Zeitreise machen: Hello Future-Me! Wenn Du Dir vorstellst, Du würdest Dich selbst in 30 oder 40 Jahren zu besuchen: Was wünschst Du Dir dann zu sehen? Klingt nach einer profanen Frage, ist es aber nicht. Denn was wir jetzt machen oder nicht beeinflusst eben auch wo wir hingehen – und irgendwann ankommen.
Vielleicht ist die Antwort unkonkret wie: Vor allem will ich zufrieden sein. Vielleicht ist es auch etwas sehr Konkretes wie: Ich wünsche mir dann ein Eigenheim mit Garten und Apfelbäumen darin. Kann man sich das herzaubern? Nein. Kann man davon ausgehen, dass man seine Wünsche sowieso nie erfüllen kann? Auch nein. Kann man sich darauf verlassen, dass das irgendwie schon hinhaut, weil man nur lange genug arbeitet? Ebensowenig. Denn derzeit liegt die Rente bei jedem dritten Menschen in Deutschland, bei 40 Jahren Arbeitszeit, unter 1.000 Euro. Fast jede*r zweite bekommt sogar weniger als 800 Euro. Und schauen wir mal nur auf Frauen, dann liegt die Durchschnittsrente derzeit bei 693 Euro. Die Zahlen sind bitter, aber sie sind leider Realität. Wohl kaum jemand wünscht sich das für sich selbst. Muss das aber auch für dich so kommen? Nicht unbedingt.
Die Frage ist also: Welche Rolle spielt Geld dabei, das zu erreichen, was ich mir für mich selbst für mich erhoffe – und was kann ich dafür ab jetzt tun? Oder wie kann ich hier (noch) bessere Entscheidungen treffen?
Dafür, überhaupt Entscheidungen zu treffen, braucht man wieder Wissen. Zum Beispiel darüber, was denn wirklich aktuell zur Verfügung steht oder wie viel und warum das Konto verlässt. Oder auch, wie aus dem was da ist, einfach mehr wird.
Und damit gehts zum nächsten Short Guide. Jetzt zum Thema Sparen – hier gehts lang.