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Rainy Day Fund: Wie dein Notgroschen zum Mutgroschen wird

Veröffentlicht am 17. September 2023

Der Notgroschen (bei uns Rainy Day Fund genannt) ist deine Absicherung für schlechte Zeiten. Aber in seltenen Ausnahmefällen kann er auch für etwas anderes wichtig werden: Nämlich als Sprungbrett für deinen Wagemut. So wird der Notgroschen zum Mutgroschen. Was wir damit genau meinen, was du dabei beachten musst und wie es funktioniert, liest du in diesem Artikel.

Was ist der Notgroschen und wie hoch sollte er sein?

Grundsätzlich besteht der Sinn und Zweck eines Notgroschens darin, dich in finanziell schwierigen Situationen abzusichern. Sei es, dass deine Waschmaschine oder das Auto plötzlich kaputt gehen oder beispielsweise dein Kind vor der Einschulung steht und die Ausgaben doch höher sind als gedacht. Der Notgroschen (bei uns Rainy Day Fund) ist also das Geld auf der hohen Kante, das wirklich jede*r beiseite legen sollte, wenn es möglich ist. 

Wie hoch soll der Notgroschen sein? Als Richtlinie kannst du etwa drei Monatsgehälter nehmen. Wenn du es für dich noch passgenauer machen willst, kannst du auch einen Kassensturz für die letzten drei Monate machen und so herausfinden, wie viel Geld du wirklich im Monat brauchst (manchmal sind es nicht drei Gehälter) und diese Summe dann als Grundlage für dein Ziel nehmen, indem du diese Mal drei nimmst. Mehr dazu, wie du einen Notgroschen grundsätzlich aufbaust, findest du hier.

Soweit also zum klassischen Umgang mit dem Notgroschen und seiner wichtigsten Aufgabe. Aber deine Rücklagen können in Ausnahmefällen auch noch eine ganz andere Funktion einnehmen: Nämlich, indem sie zu deinem Mutgroschen werden, den du einsetzt, um deinem Leben aus einem notwendigen Anlass eine neue Wendung zu geben.

Wie der Notgroschen zu deinem „Mutgroschen” wird

Was wäre diese eine Sache, die du jetzt machen würdest, wenn du die nächsten drei Monate finanziell abgesichert wärst, ohne zu arbeiten? Genau um diese Frage geht es. 

Die Antwort kann sehr individuell sein. Vielleicht fühlst du dich in deinem Job schon lange nicht mehr wohl und würdest gerne kündigen. Möglicherweise bist du in einer Beziehung, die dir nicht mehr gut tut, und du willst aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen. Eventuell musst du dringend mal raus aus deinem Alltag, weil gerade alles zu viel wird und kannst kurzerhand ein (unbezahltes) Sabbatical aushandeln. Oder du hast einen Kinderwunsch, aber das Elterngeld wäre aktuell etwas zu knapp. All diese Situationen haben eines gemeinsam: Um so zu handeln, wie es für dich jetzt richtig ist, braucht es: Mut und Geld.

Das können natürlich auch Szenarien für die (nahe) Zukunft sein, für die du dann vorbereitet bist. Der Mutgroschen ist also wie eine kleine Versicherung, die du mit dir selbst abschließt. Um dich nicht verbiegen zu müssen, um nichts auszuhalten, was zu schwer wiegt, um früh genug handeln zu können, bevor es dir wirklich nicht mehr gut geht. Das bedeutet: Den Mutgroschen setzt du anders als den Notgroschen ein, bevor eine echte „Notlage” entsteht – weil du diese auf dich zukommen siehst.

Wie weiß ich, ob ich meinen Notgroschen richtig einsetze?

Der Notgroschen ist doch eigentlich deine eiserne Rücklage und jetzt sollst du auf einmal doch darauf zurückgreifen, obwohl (noch) kein Notfall vorliegt? Ganz genau. Aber wichtig ist, für dich vorher zu klären, ob es sich wirklich um einen wichtigen Mutanfall handelt oder um Wünsche, für die du anderweitig sparen solltest. Spoiler: Neue Turnschuhe oder zwei Wochen Italien-Urlaub gehören nicht dazu, für die solltest du deinen Notgroschen eigentlich nicht anfassen.

Ein weiterer Hinweis sind die Antworten auf diese vier Fragen:

4 wichtige Fragen, bevor du deinen Notgroschen verwendest:

1. Wird dieser Schritt dazu führen, dass mein Leben in drei Monaten ein anderes ist?

—> Wenn du an deinen wichtigen Notgroschen herangehst, sollte hier auch ein entsprechend wichtiger Grund vorliegen. 

2. Wie lange frage ich mich schon, ob ich den Schritt wagen soll? 

—> Du denkst seit einer Woche auf dem Thema rum? Warte lieber noch eine Weile, bevor du dich wirklich entscheidest.

3. Würde ich meiner*m besten Freund*in dazu raten, ihr Geld für diesen Schritt auszugeben?

—> Bei Freund*innen haben wir in der Regel einen wohlwollenden, aber auch objektiveren Blick als auf eigene Wünsche. Deshalb ist es manchmal hilfreich, dieses fiktive Szenario aufzumachen und sich zu fragen: Würdest du die Person in der Idee bestärken?

4. Hast du die Möglichkeit, danach deinen Notgroschen wieder in absehbarer Zeit aufzufüllen?

—> Dein Notgroschen ist wichtig. Deshalb solltest du ihn nur anderweitig einsetzen, wenn du ihn auch wieder aufbauen kannst. 

Was passiert, nachdem ich den Mutgroschen ausgegeben habe?

Wenn du deinen Notgroschen als Mutgroschen genutzt hast, dann passieren jetzt sicherlich viele neue spannende Dinge in deinem Leben. Wichtig ist nun, einen Plan zu schmieden, wie du deinen Notgroschen nach und nach wieder auffüllen kannst. Beginne damit, wieder eine feste Summe pro Monat einzuplanen, die du in deinen Rainy Day Fund schiebst. Denn wir alle wissen eben nie, was kommt. Deshalb ist es notwendig, wieder finanzielle Rücklagen aufzubauen. Und wer weiß, vielleicht wartet in Zukunft ja irgendwann auch noch einmal ein Mutanfall, der eine Finanzspritze braucht!

Fazit: Du siehst, dein Rainy Day Fund kann auch manchmal für die Planung von sonnigeren Tage genutzt werden. Wichtig ist aber, dass du ganz genau abwägst, ob es den Einsatz wert ist. Denn es ist immer ein kleines Risiko, die Rücklagen anzufassen. Dennoch kann sich ein Investment in dich selbst und eine Lebenswende durchaus hin und wieder lohnen.

Wer noch nicht mit dem Aufbau des Notgroschens begonnen hat, aber jetzt endlich loslegen will: Wenn ihr Tomorrow-Kund*innen seid, bekommt ihr bei jedem Kontomodell ein kostenloses Pocket (Unterkonto) für euren Rainy Day Fund dazu.

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