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Was kostet eine Scheidung?

Veröffentlicht am 13. Januar 2025

Eine Scheidung bringt nicht nur emotionale Herausforderungen mit sich, sondern wirft auch viele Fragen zu den Kosten auf. Was kostet eine Scheidung? Wie kannst du die Ausgaben minimieren, und wer zahlt am Ende was? Hier findest du einen Überblick über die wichtigsten Dinge zum Thema Scheidung. Behalte aber immer im Kopf, dass jedes Scheidungsverfahren individuell ist und daher die individuellen Gesamtkosten deiner Scheidung abweichen können.

Kosten Scheidung: Wovon hängen sie ab?

Die Kosten einer Scheidung setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen. Zwei Hauptfaktoren bestimmen die Gesamtausgaben:

Gerichtskosten Scheidung

Diese richten sich nach dem so genannten Streitwert: Also aus euren beiden Einkommen und euren beiden Vermögen. In der Berechnung wird auch die Anzahl der unterhaltspflichtigen Kinder berücksichtigt. Wenn das Gericht darüber hinaus noch regeln soll, wer das Sorgerecht bekommt oder wie viel Unterhalt gezahlt werden soll, steigen die Gerichtskosten weiter an. Wie du den Streitwert berechnest, findest du im nächsten Abschnitt.

Anwält*innenkosten Scheidung

Anwält*innen sind in Deutschland bei Scheidungen Pflicht – zumindest für den*die Antragsteller*in. Auch die Anwält*innenkosten orientieren sich am Streitwert. Im Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG) ist festgelegt, wie viel du mindestens für eine*n Scheidungsanwält*in zahlen musst.

Der*die Anwält*in erhält eine Gebühr für das Scheidungsverfahren und eine weitere für den Gerichtstermin. Diese setzen sich aus einer 1,3-fachen Verfahrensgebühr und einer 1,2-fachen Termingebühr zusammen.

Besonders hoch sind diese Kosten, wenn eure*r Anwält*in nach einem festen Stundensatz abrechnet oder ein pauschales Honorar anbietet. Aber auch das wird nur in Absprache mit dir festgelegt bevor du eine Anwält*innenvollmacht unterschreibst.

Wie viel kostet eine Scheidung ohne Anwält*in?

Ohne Anwält*in läuft in Deutschland keine Scheidung ab. Mindestens die Person, die den Antrag stellt, benötigt rechtlichen Beistand. Ist die Scheidung einvernehmlich, ist dies günstiger, da der*die Partner*in auf ein*n eigene*n Anwält*in verzichten kann. So reduziert ihr die Gesamtkosten auf ein Minimum.

Streitwert berechnen: Ein Scheidungsrechner kann helfen

Um herauszufinden, was ihr an das Gericht zahlen müsst, berechnest du als erstes den sogenannten Streitwert oder auch Verfahrenswert einer Scheidung. Der Verfahrenswert beträgt mind. 3000 € und max. 1 Mio. €. Dieser Wert wird auf Grundlage folgender Faktoren bestimmt: 

  • das dreifache des monatlichen Nettoeinkommens beider Eheleute. 

  • das Vermögen von euch beiden (bspw. Grundbesitz, Sparvermögen, Kraftfahrzeuge, Immobilien, …)

  • Abzüge durch unterhaltspflichtige Kinder (pro Kind vermindert sich der Verfahrenswert um 250€)

  • ggf. Versorgungsausgleich

  • ggf. Sonderregelungen (abhängig davon wie sehr ihr euch ohne das Gericht einig seid)

Der Verfahrenswert erhöht sich, wenn das Familiengericht noch weitere Angelegenheiten für euch regeln soll, wie zum Beispiel: Regelung des Sorgerechts, Nachehelicher Unterhalt, Zugewinnausgleich oder Hausratsaufteilung. Pro Angelegenheit erhöht sich der Verfahrenswert um einen vom Gericht bestimmten Prozentsatz.

Wie du merkst, ist der Verfahrenswert von vielen Faktoren abhängig und muss immer für den Einzelfall extra berechnet werden. Aber keine Sorge, das musst du nicht alleine berechnen. Bei der Berechnung können dir sogenannte Scheidungskostenrechner und dein*e Anwält*in helfen. Sobald der Verfahrenswert feststeht, kannst du in der Tabelle vom Gesetz über Gerichtskosten in Familiensachen (FamGKG) Anlage 2 nachschauen, wie hoch die Gerichtsgebühr pro Person wäre.

Tabellenausschnitt aus der Anlage 2 vom FamGKG

Kosten Scheidung mit Haus: Was kommt auf Dich zu?

Ein gemeinsames Haus kann die Scheidungskosten erheblich beeinflussen. Es fließt in die Berechnung des Verfahrenswerts ein und erhöht so die Gebühren. Falls ihr das Haus behalten möchtet, solltet ihr eine Scheidungsfolgenvereinbarung treffen, um teure Gerichtsverfahren zu vermeiden.

Alternativ könnt ihr das Haus verkaufen und den Erlös aufteilen – was oft die unkomplizierteste Lösung ist.

Kosten Scheidungsfolgenvereinbarung: Warum sie sich lohnen kann

Eine Scheidungsfolgenvereinbarung regelt wichtige Punkte wie Unterhalt, Sorgerecht oder den Zugewinnausgleich. Es geht vor allem darum, die Folgen einer Scheidung rechtlich zu regeln. Diese Vereinbarung wird notariell beurkundet, was zusätzliche Kosten verursacht. Eine Scheidungsfolgenvereinbarung kann im Schnitt zwischen 3.000€ und 10.000€ kosten.

Scheidung: Wer zahlt die Kosten?

In der Regel zahlt jede*r Partner*in seinen*ihren eigenen Anwalt, während die Gerichtskosten geteilt werden. Kommt es zu einem Streit, wer welche Kosten übernimmt, kann das Gericht eine Entscheidung treffen. Wenn du dir die Scheidung finanziell nicht leisten kannst, kannst du mit eine*r Anwält*in zusammen beim Familiengericht einen Antrag auf Verfahrenskostenhilfe oder auch Prozesskostenhilfe stellen.

Prozesskostenhilfe beantragen: Wenn du dir die Scheidung nicht leisten kannst

Durch die Prozesskostenhilfe übernimmt der Staat einen Teil oder sogar die gesamten Kosten für das Scheidungsverfahren, einschließlich der Anwält*innen- und Gerichtskosten. Voraussetzung ist, dass dein Einkommen und Vermögen unter bestimmten Freibeträgen liegen und du nachweisen kannst, dass du die Kosten nicht selbst tragen kannst.

Um Prozesskostenhilfe zu erhalten, musst du einen Antrag beim Familiengericht stellen. Dabei wird deine finanzielle Situation geprüft – falls dir die Hilfe gewährt wird, übernimmt der Staat die Kosten vorerst. Sollte sich später herausstellen, dass du finanziell in der Lage bist, die Kosten zu tragen, musst du einen Teil der Unterstützung zurückzahlen. Wenn du dir unsicher bist, ob du Anspruch auf Prozesskostenhilfe hast, kann dir eine*n Anwält*in weiterhelfen, um die Erfolgsaussichten deines Antrags zu prüfen.

Scheidungskosten Tabelle: Beispiele für die Kostenaufteilung

Die folgende Tabelle gibt dir einen Überblick über typische Kosten bei einer Scheidung, abhängig vom gemeinsamen Nettoeinkommen:

*min. Verfahrenswert = 3 x gemeinsames Nettoeinkommen (monatlich)

Was kostet eine Scheidung, wenn man sich einig ist?

Eine günstigere Scheidung ist möglich, wenn ihr euch einig seid und ihr so viel wie möglich außergerichtlich selbst regeln könnt. Wenn ihr euch in allen Punkten einig seid – etwa beim Unterhalt, Sorgerecht oder Zugewinnausgleich – lassen sich die Kosten minimieren:

  • Nur ein*e Anwält*in: Es reicht, wenn nur einer von euch eine*n Anwält*in beauftragt. So fallen die Anwält*innenkosten nur einmal an.

  • Keine zusätzlichen Verfahren: Ohne Streitigkeiten bleibt der Verfahrenswert niedrig, und die Gerichtskosten bleiben dadurch überschaubar.

Bei einer einfachen, einvernehmlichen Scheidung können die Gesamtkosten unter 2.000 Euro liegen.

Scheidungskosten steuerlich absetzbar: Was ist möglich

Einige Scheidungskosten kannst du steuerlich absetzen – darunter die Gerichtskosten und Anwält*innenkosten, die direkt mit dem Verfahren zusammenhängen. Freiwillige Ausgaben, wie die Kosten für eine Scheidungsfolgenvereinbarung, sind jedoch nicht absetzbar. Bewahre daher alle relevanten Belege gut auf, um diese beim Finanzamt einzureichen.

Die Kosten einer Scheidung können variieren, doch mit einer guten Vorbereitung kannst du sie deutlich beeinflussen. Eine klare Einigung zwischen dir und deiner*m Partner*in, sowie der Einsatz von Tools wie einem Scheidungskostenrechner, helfen dir, die finanziellen Aspekte im Blick zu behalten. Denke daran: Je besser ihr euch organisiert, desto reibungsloser und günstiger wird der Prozess.

Am Ende zählt vor allem eins – Klarheit und ein geregelter Abschluss, damit du gestärkt in einen neuen Lebensabschnitt starten kannst.

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