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1,3 Billionen Euro für Kohle, Öl und Gas

Veröffentlicht am 27. Januar 2020

Beim Treffen der Wirtschaftselite in Davos sprachen auch Finanzmanager viel von Nachhaltigkeit. Eine Greenpeace-Studie aber zeigt: Die Banken heizen den Klimawandel weiter an.

Im Schweizer Davos treffen sich einmal im Jahr die Mächtigen dieser Welt: Politiker*innen, Forschende, Wirtschaftsbosse und Bankende. Normalerweise geht es dann viel um die Weltwirtschaft, um Wachstum und Handel. Auf dem diesjährigen Weltwirtschaftsforum im Januar aber war vieles anders. Der Klimawandel dominierte die Agenda. Und Konzernchefs klangen fast wie Klimaschützer. Selbst Vertretende der Finanzindustrie sprachen viel von Nachhaltigkeit. „Als Konzernchefs wollen wir langfristige Werte für unsere Anteilseigner schaffen, indem wir stabile Renditen abliefern und indem wir ein nachhaltiges Geschäftsmodell schaffen, das langfristige Gesellschaftsziele adressiert”, kündigt etwa Brian Moynihan an, Chef der US-Großbank Bank of America. Der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock, der Anteile an rund 2500 Unternehmen hält, will diese dazu bringen, grünen Investments Vorrang zu geben.

Haben Banken, Versicherungen und Fonds also dazu gelernt? Bekämpfen sie den Klimawandel anstatt ihn weiter zu finanzieren? Eine Studie von Greenpeace lässt daran zweifeln. Die Umweltorganisation hat die Investitionen von 24 in Davos vertretenen Banken untersucht. Das Ergebnis: Seit dem Pariser Klimaabkommen 2015 haben sie zusammen knapp 1,3 Billionen Euro in fossile Energieträger wie Öl, Kohle und Gas gesteckt. Das ist, um mal ein Gefühl für die Dimension zu bekommen, in etwa so viel Geld wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung besitzt. Es würde laut Greenpeace ausreichen, um die weltweite Kapazität von Solaranergie zu verdoppeln.

Für Jennifer Morgan, die Geschäftsführerin von Greenpeace International, sind die Finanzchefs deshalb Heuchler. „Sie täuschen vor, den Planeten retten zu wollen, doch gleichzeitig zerstören sie ihn für kurzfristige Profite.“ Zu den untersuchten Banken gehören unter anderem JP Morgan Chase, die Bank of America, Barclays, Morgan Stanley, Goldman Sachs und die Deutsche Bank.

Wir von Tomorrow wünschen uns, dass die Finanzindustrie künftig eine positive Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels spielt und begrüßen daher alle ernst gemeinten Initiativen. Die Greenpeace-Studie zeigt aus unserer Sicht aber, dass viele konventionelle Banken noch einen weiten Weg vor sich haben. Und es deshalb Alternativen wie Tomorrow braucht, die schon heute 100 Prozent nachhaltig sind und nicht einen Cent in Kohle, Öl oder Gas investieren.